Anbindung Telematikinfrastrukur Fallstudie Johanniter Unfallhilfe (JUH)
Case Study

Sichere und effiziente TI-Anbindung von Pflegeeinrichtungen mit Vor-Ort-Identifizierung

Für die Anbindung ihrer Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) setzt die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) auf elektronische Heilberufs- und Institutionsausweise von D-Trust. Um den Prozess rund um deren Beantragung merklich zu beschleunigen, nutzt die JUH zudem einen speziellen Service des Vertrauensdiensteanbieters: die Vor-Ort-Identifizierung.

Die Ausgangslage


Die Telematikinfrastruktur (TI) vernetzt das Gesundheitswesen und ist ab Juli 2025 auch für Pflegeeinrichtungen verpflichtend. Für die Anbindung notwendig ist unter anderem ein elektronischer Heilberufs- (eHBA) und Institutionsausweis (SMC-B). Mit den Chipkarten weisen sich Angehörige von Heilberufen und berechtigte Institutionen gegenüber der TI aus. Auch die Johanniter-Unfall-Hilfe, eine der größten Hilfsorganisationen Europas, stand vor der Herausforderung, ihre circa 200 ambulanten sowie teilstationären Pflegeeinrichtungen an die TI anzuschließen.. Basierend auf den Erfahrungen aus einem Modellprojekt zur TI bestand seitens der JUH von Anfang an der Wunsch, die Anbindung an die TI zentral zu steuern. Dies sollte auch eine einfache Identifikation von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für den elektronischen Institutions- und Heilberufsausweis beinhalten.

Die direkte Zusammenarbeit mit D-Trust für die Identifikation und das Beschaffen der eHBA und SMC-B hat uns den Schritt in die digitale Zukunft deutlich erleichtert.

Tina Scheffler, Teamleitung Telematikinfrastruktur bei der Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Zielsetzung


Es brauchte eine Lösung, die den Aufwand – sowohl technisch als auch administrativ – für die einzelnen Pflegedienste minimiert und eine schnelle TI-Anbindung unterstützt. Ziel war es, die Einrichtungen vor Ort so wenig wie möglich mit der Anbindung an die TI zu belasten und alle Aufwände zentral beim Bundes-IT-Service der Johanniter zu bündeln. So wollte die Johanniter-Unfall-Hilfe nicht nur Zeit und Ressourcen ihrer Mitarbeitenden einsparen, sondern in der Belegschaft von Beginn an auch die Akzeptanz für die Telematikinfrastruktur erhöhen.
 

Die Lösung

Um ihre Mitarbeitenden und Einrichtungen flächendeckend und unkompliziert mit einem eHBA und SMC-B auszustatten, entschied sich die Johanniter-Unfall-Hilfe für die TI-Karten und den Service der Vor-Ort-Identifizierung von D-Trust. Dieses Verfahren ermöglicht die sichere und gesetzeskonforme Identifizierung durch geschulte Experten und Expertinnen der JUH. Auf ohnehin regelmäßig stattfindenden Präsenzveranstaltungen der Pflegedienstleitungen konnten sich diese für die benötigte Anzahl an Kartenbestellungen von ihren geschulten Kollegen und Kolleginnen identifizieren lassen.
 

Die Vorteile der Vor-Ort-Identifizierung

  1. Zeitersparnis: Die Mitarbeitenden müssen nicht extra freigestellt werden, um sich in einer Postfiliale zu identifizieren.
  2. Wartezeiten entfallen.
  3. Flexibilität: Der Zeitpunkt und Ort der Identifizierung lassen sich besser auf den Alltag der Mitarbeitenden abstimmen.
  4. Komfort: Die Identifizierung erfolgt durch eigene geschulte Experten und Expertinnen oder Mitarbeitende von D-Trust.
  5. Sicherheit: Die Vor-Ort-Identifizierung erfüllt höchste Sicherheitsstandards und gewährleistet die gesetzeskonforme Identifizierung.

Vor-Ort-Identifizierung

Anbindung und Identifikation in der Telematikinfrastruktur vor Ort Schritt 1

Für die Identifizierung ist ein Arbeitsplatz mit PC, Internetzugang, Strom und einem Smartphone erforderlich. Der Antragstellende benötigt außerdem ein gültiges Ausweisdokument, ein Mobiltelefon und eine E-Mail-Adresse.

Anbindung und Identifikation in der Telematikinfrastruktur vor Ort Schritt 2

Der Identifizierer oder die Identifiziererin erfasst die Ausweisdaten wahlweise per Dokumentenprüfgerät oder Smartphone. Der Antragstellende validiert die erfassten Daten per SMS-Tan.

Anbindung und Identifikation in der Telematikinfrastruktur vor Ort Schritt 3

Der Antragstellende erhält abschließend einen 14-stelligen Identifizierungscode per E-Mail zur Beantragung der TI-Karte.

Von anfänglichen Stolpersteinen sollte man sich nicht entmutigen lassen. Die Telematikinfrastruktur ist eine große Chance für das gesamte Gesundheitswesen.

Tina Scheffler, Teamleitung Telematikinfrastruktur bei der Johanniter-Unfall-Hilfe

Ergebnisse

Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat mit der zentralen Projektsteuerung und der Vor-Ort-Identifizierung von D-Trust einen wichtigen Grundstein für den erfolgreichen Start in die digitale Zukunft gelegt – und Interesse statt Frust bei ihren Mitarbeitenden ausgelöst. Der Bundes-IT-Service der Johanniter eignete sich zudem umfassendes Expertenwissen an, um die Einrichtungen individuell zu unterstützen, und konnte Anfragen sowie Wünsche zentralisiert bei D-Trust platzieren.

Ausblick

Die Telematikinfrastruktur legt die Basis für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und bringt den Angehörigen von Heilberufen viele Vorteile – darunter weniger Bürokratie, mehr Flexibilität und eine verbesserte Versorgungsqualität für Patienten und Patientinnen. Gerade deshalb ist es essenziell, von Beginn an Akzeptanz und Verständnis für die neuen digitalen Anwendungen zu etablieren. Vor diesem Hintergrund erweist es sich als wenig zielführend, Mitarbeitende mit komplexen IT-Implementierungen und zeitraubenden Identifizierungsverfahren zu belasten. Darüber hinaus nahmen die Verantwortlichen bei der JUH weitere wichtige Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit D-Trust mit, die auch für andere Einrichtungen hilfreiche Learnings für ihren Weg in die TI bieten:

  • Ein erfolgreicher Start in die Telematikinfrastruktur erfordert frühzeitige Planung, um die eigene IT-Infrastruktur „TI-ready“ zu machen.
  • Gerade bei großen Einrichtungen ist eine zentrale Steuerung zudem essenziell für den Erfolg.
  • Der Austausch und gemeinsame Testläufe mit Ärzten und Ärztinnen, Apotheken und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens vor Ort halfen dabei, die TI „mit Leben zu füllen“ und ihre Vorteile optimal zu nutzen.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist seit ihrer Gründung 1952 in den unterschiedlichsten sozialen und karitativen Bereichen aktiv. Sie steht in der Tradition des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Mit mehr als 30.000 hauptamtlich Beschäftigten, rund 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten Hilfsorganisationen Europas und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von älteren, kranken und geflüchteten Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland, etwa bei Hunger- und Naturkatastrophen.

Über D-Trust

Die D-Trust GmbH mit Sitz in Berlin ist ein Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe. Technologisch ausgereifte Lösungen machen es zu einem Vorreiter für sichere digitale Geschäftsprozesse und Identitäten. So stärkt das Unternehmen das Vertrauen in die Digitalisierung. Als unabhängiger und qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter ist D-Trust bereits seit 2016 im Rahmen der eIDAS-Verordnung bei der Bundesnetzagentur gelistet. Das Unternehmen übersetzt Vertrauen in konkrete Produkte: Es stellt rechtssichere und zertifizierte Vertrauensdienste wie digitale Zertifikate und elektronische Signaturen sowie Lösungen zum sicheren Datenmanagement wie Datentreuhänder-Plattformen zur Verfügung. Sie entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards moderner Infrastrukturen und ermöglichen sichere digitale Identitäten für Unternehmen, Behörden und im privaten Umfeld.